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Veröffentlicht: 29.09.2020

Land in Sicht – Transition (LIST): Lutterloh nicht auf der Karte

Wie die Celler Initiative „Land in Sicht – Transition“ (LIST) schon prognostiziert hatte, spielt der Salzstock Lutterloh im Landkreis Celle im weiteren Auswahlverfahren für ein Atommüllendlager keine Rolle. Die zum Landkreis Celle nahesten weiter zu untersuchenden Teilgebiete sind jetzt Wesendorf, Wittingen und Vorhop im Landkreis Gifhorn.

Das im Zwischenbericht genannte Teilgebiet „Meißendorf/Wolthausen“ dürfte unseres Erachten im weiteren Verfahren keine Rolle spielen. Denn erstens ist das Deckgebirge als „ungünstig“ sowie das Rückhaltevermögen als „nicht güstig“ bewertet worden und zweitens dürfte bei Einbeziehung der Oberflächenkriterien das Naturschutzgebiet Meißendorfer Teiche ein Ausschlusskriterium werden.

Positiv bewertet LIST das Ausscheiden von Gorleben: „Es ist selbstverständlich im Nachhinein höchst skandalös, dass auf Grundlage der politischen Entscheidung einer CDU-Landersregierung jahrzehntelang fast zwei Milliarden Euro in einen ungeeigneten Standort versenkt wurden. Es ist den Bürgerinitiativen zu verdanken, dass wir jetzt nicht mit einem geologisch unzulänglichen Endlager leben müssen.“

Die atompolitische Vergangenheit zeige darüberhinaus, dass ohne Transparenz, ohne „Augenhöhe“ und ohne Sicherstellung eines wissenschaftsbasierten Prozesses auch das neue Verfahren zum Scheitern verurteilt sein wird.


Veröffentlicht: 18.09.2020

Salzstock Lutterloh ist ungeeignet

Initiative LIST zu Atommüllendlagerung

Wenn es mit rechten Dingen zugeht, wird der Salzstock Lutterloh nach Auffassung der Initiative „Land in Sicht - Transition“ (LIST) bei der Standortauswahl für das Atommüllendlager keine Rolle spielen. Die Sprecherin der Gruppe, Cornelia Döllermann-Nölting dazu: „Der Salzstock ist erwiesenermaßen ungeeignet.“

Die Initiative bezieht sich dabei auf eine Untersuchung und Bewertung von Salzformationen durch die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe aus dem Jahr 1995. Die vom Bundesumweltministerium seinerzeit in Auftrag gegebene Studie mit dem Titel „Endlagerung stark wärmeentwickelnder radioaktiver Abfälle in tiefen geologischen Formationen Deutschlands“ kam dabei zu einigen Ausschlusskriterien:

Das sogenannte „Dach“ des Salzstocks Weesen-Lutterloh besitzt eine geringere Sedimentüberdeckung als die in der Studie vorgegebenen mindestens 200 Meter. Der Salzstock wird unter jenen gelistet, die Strukturen mit möglicherweise stark gestörtem oder kompliziertem Innenbau haben. Es sei mit Komplikationen in den Decksedimenten zu rechnen - und zwar hinsichtlich “Rinnen” und “gestörtem Scheitel”. Zudem lägen die Strukturen zu 100 % in Natur- und Landschaftsschutzgebieten. In der abschließenden Bewertung kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass Weesen-Lutterloh nicht den Vorgaben der Untersuchung entspreche: „Infolge der starken konkurrierenden Oberflächennutzung und des sehr wahrscheinlich komplexen Innenbaues nicht geeignet.“

Für LIST meint Döllermann-Nölting: „Vor diesem Hintergrund wäre es schon merkwürdig, wenn Lutterloh auf der sogenannten weißen Landkarte der Endlagersuche einen Platz bekäme.“

Dem Celler Wahlkreisabgeordneten Otte wirft die Initiative eine Unkenntnis vor: „Wer heute noch ernsthaft behauptet, Gorleben sei in einem niedersächsischen Vergleich u.a. mit Lutterloh ausgesucht worden, hat sich mit dem Thema nicht wirklich befasst. Gorleben war erwiesenermaßen eine rein politische Entscheidung durch die damalige CDU-Landesregierung.“


Veröffentlicht: 01.09.2020

Nazi-Propaganda – runter vom Sockel

LIST-Aktion zum Antikriegstag

Zum diesjährigen Antikriegstag hat die Initiative LIST (Land in Sicht – Transition) auf eine geschichtspolitische Absurdität aufmerksam gemacht. Das sogenannte Artilleristen-Denkmal am Garnison-Museum am Schützenplatz bekam ein Schild umgehängt. Die darauf zu lesende Forderung: „Nazi-Propaganda runter vom Sockel.“

Cornelia Döllermann-Nölting, Sprecherin von LIST, begründet die Aktion: „Es war ein geschichtspolitischer Blindflug, für diese Nazi-Propaganda extra einen Sockel zu errichten. Die Wehrmachts-Krieger sind ursprünglich 1936 am Eingang der CD Kaserne aufgestellt worden. Drei Jahre später hat Deutschland am 1. September Polen überfallen und einen Krieg begonnen, der als Rasse- und Vernichtungskrieg in der Sowjetunion endete und Millionen Menschen das Leben gekostet hat.“

Nach der Umwidmung der CD Kaserne in ein Veranstaltungszentrum verschwand das Denkmal auf den Schützenplatz. Schon vor fünf Jahren hatte die Initiative die Artilleristen-Gruppe am Antikriegstag aus Protest mit einem pinken Tuch verhüllt.

Döllermann-Nölting: „Irgendwie wundert es uns schon, dass in einer Stadt, wo die niedersächsische Gedenkstätten-Stiftung ihren Sitz hat, alle die Augen vor dieser Nazi-“Kunst“ verschließen.“ Die Initiative fordert den Rat der Stadt auf, sich endlich mit dieser Frage zu befassen, und das Denkmal möglichst schnell verschwinden zu lassen: „Am Besten ab damit auf eine Bauschutt-Deponie.“ Und einen Vorschlag für den Sockel hat die Initiative auch. Döllermann-Nölting: „Der Sockel kann ruhig stehen bleiben. So ganz ohne Helden obendrauf hätte es eine friedfertige Wirkung ganz besonderer Art.“


Veröffentlicht: 22.08.2020

Earth-Overshoot-Day 2020

Mit einer Mahnwache machen Mitglieder der BI Flotwedel und der Initiative „Land in Sicht – Transition“ (LIST) auf den diesjährigen „Erdüberlastungstag“ aufmerksam. Wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie hat er sich erstmals seit Jahren nach hinten verschoben und liegt nun auf dem 22. August 2020.

Cornelia Döllermann-Nölting, Sprecherin der Initiative LIST: „Wenn die Menschheit so weiterlebt wie bisher, sägt sie – symbolisch gesprochen – den Ast ab, auf dem sie sitzt.“ Am Earth Overshoot Day hätten die Menschen das Ressourcenbudget der Natur für das ganze Jahr aufgebraucht, oder anders gesagt: Die globale Nachfrage nach natürlichen Ressour­cen überschreitet die Fähigkeit der Erde, diese Ressourcen auf nachhaltige Weise zur Verfügung zu stellen. Zur Zeit nutzt die Weltbevölkerung also pro Jahr 1,6 mal die verfügbaren natürlichen Rohstoffe. Von großer Bedeutung sei dabei, so Döllermann-Nölting, der weltweite CO₂ Fußabdruck: „Er macht etwa 60 Prozent des gesamten ökologischen Fuß­abdrucks der Menschheit aus.“ Die Verringerung des CO₂ Ausstoßes sei die größte Aufgabe unserer Zeit. Zum Sinn des Kampagnentages sagt Döllermann-Nölting: „Der Earth Overshoot Day ma­cht uns klar, dass es so nicht weitergehen kann. Wir müssen uns zum Beispiel klar machen: Wenn alle Menschen im Jahr 2050 so viel Ressourcen beanspruchen würden wie wir heute in Deutschland, bräuchten wir drei Erden.“

Mehr Informationen zum Kampagnentag gibt es z.B. auf: https://utopia.de/ratgeber/earth-overshoot-day/


Veröffentlicht: 01.04.2020

Konsumverhalten auf de Prüfstand stellen


Veröffentlicht: 12.03.2020

So schnell tickt die CO₂-Uhr

Die CO2-Uhr des MCC veranschaulicht, wieviel CO2 in die Atmosphäre abgegeben werden darf, um die globale Erwärmung auf maximal 1,5°C beziehungsweise 2°C zu begrenzen. Mit wenigen Klicks können Sie die Schätzungen für beide Temperaturziele vergleichen und sehen, wieviel Zeit im jeweiligen Szenario bleibt.

Im Einklang mit dem jüngsten Sonderbericht des Weltklimarats (IPCC) über „1,5 Grad Celsius globale Erwärmung“ hat das Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) seine CO2-Uhr auf den neusten Stand gebracht.

2015 hatten alle Staaten weltweit mit dem Klimaabkommen von Paris das Ziel gefasst, die Erderwärmung im globalen Mittel auf deutlich unter 2°C (möglichst 1,5°C) im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Ein ambitioniertes Ziel.

Der Sonderbericht vom Oktober 2018 präsentiert neue Zahlen. Demnach können, gerechnet ab Ende 2017, noch knapp 420 Gigatonnen (Gt) CO2 in die Atmosphäre abgegeben werden, um das 1,5-Grad-Ziel nicht zu verfehlen. Da die Welt jedoch jedes Jahr circa 42 Gt an CO2 ausstößt – rechnerisch entspricht dies 1332 Tonnen pro Sekunde – dürfte dieses Budget in gut neun Jahren aufgebraucht sein. Das Budget von circa 1170 Gt für das Zwei-Grad-Ziel wird in etwa 26 Jahren erschöpft sein.


Veröffentlicht: 08.02.2020

Kinder und Jugendliche aus griechischen Lagern evakuieren

Mahnwache vor Celler SPD-Büro

Mit einem Aktionstag setzte sich die Initiative „Seebrücke“ am Samstag in über 20 Städten für die Aufnahme 4.000 unbegleiteten Kindern und Jugendlichen nach Deutschland ein, die aktuell in Lagern auf den griechischen Inseln katastrophalen Bedingungen ausgesetzt sind. Ein Ziel war, die Bundestagsabgeordneten der Großen Koalition, davon zu überzeugen, dass den Kinder endlich geholfen wird und Deutschland sagt: „Wir haben Platz!“

In Celle organisierte die Initiative „Land in Sicht – Transition“ (LIST) eine einstündige Mahnwache vor dem Büro der SPD-Bundestagsabgeordneten Kirsten Lühmann am Großen Plan, an der sich zwei Dutzend Menschen beteiligten.

Für die Mahnwache erläuterte LIST-Sprecher Reinhard Rohde: „Schon viel zu lange sitzen Kinder, Jugendliche, Erwachsene, ganze Familien in überfüllten Lagern auf griechischen Inseln fest. Die Lebensbedingungen in diesen Lagern sind unmenschlich: Es gibt kaum sanitäre Infrastruktur, ungenügende Essensversorgung und Menschen müssen in bitterer Kälte ohne jeglichen Schutz draußen schlafen. Mehr als 40.000 Menschen werden in diesen überfüllten Lagern, zum Teil seit Jahren, festgehalten, darunter über 4.000 unbegleitete Minderjährige. Das alles hat mit Humanität und Menschenrechten nichts mehr zu tun. Die Kinder müssen da raus. Da verbietet sich jedes Warten auf eine europäische Lösung.“

Dutzende Kommunen und Bundesländer in ganz Deutschland hätten sich inzwischen dieser Unmenschlichkeit entgegengestellt und in Beschlüssen die Aufnahmebereitschaft für Kinder und Jugendliche aus griechischen Lagern signalisiert. Celle gehöre leider nicht dazu. Rohde weiter: „Leider blockiert Innenminister Seehofer alle diese zivilgesellschaftlichen Initiativen. Deshalb fordern wir von den Bundestagsabgeordneten der Großen Koalition, diesen Zustand zu beenden, und dafür zu sorgen, dass die Bundesregierung sofort den Weg freimacht zur Evakuierung der unbegleiteten Kinder und Jugendlichen.“

Hierzu wurden Kirsten Lühmann (CDU) und Henning Otte (CDU) in einem Brief durch die Mahnwachen-Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgefordert.

Offener Brief:

Sehr geehrte Frau Lühmann, sehr geehrter Herr Otte,

in griechischen Flüchtlingscamps harren im Moment mehr als 40.000 Geflüchtete unter katastrophalen Bedingungen aus, unter ihnen mehr als 4100 unbegleitete Minderjährige.

Anstatt wie Gleichaltrige zur Schule zu gehen, müssen sie unter undichten Zeltplanen Stürme und Regen aushalten. Anstatt zu spielen, verbringen sie mehrere Stunden pro Tag mit dem Warten auf eine einzige warme Mahlzeit.

Die lokalen Verantwortlichen sind überfordert, und doch kommt keine Hilfe. Diese menschenunwürdigen Bedingungen in den Lagern sind das direkte Ergebnis jahrelanger Europäischer Politik des Wegsehens. Damit muss jetzt Schluss sein.

Auch deutsche Politiker:innen entziehen sich der Verantwortung - oftmals unter dem Vorwand, dass das Bevorzugen bestimmter Gruppen wieder weitere Flüchtende auf das Mittelmeer locke. Sie ignorieren dabei, dass der Mythos des „Pull-Effekts“ längst wissenschaftlich widerlegt ist.

Doch die Zivilgesellschaft will nicht mehr tatenlos zusehen. Wir wollen endlich Verantwortung übernehmen! Mehr als 130 Städte, Kreise und Länder in Deutschland haben sich bereits zum „Sicherer Hafen“ für Geflüchtete erklärt - und die Anzahl steigt wöchentlich. Auch in den vergangenen Wochen haben zahlreiche Städte und Bundesländer angesichts der katastrophalen Situation öffentlich erklärt: „Wir haben Platz – und wollen unbegleitete Minderjährige aus den Lagern in Griechenland aufnehmen!“ Doch Innenminister Seehofer blockiert gezielt die Aufnahmebereitschaft der Sicheren Häfen.

Als Abgeordnetei:r der Großen Koalition tragen Sie die direkte Verantwortung dafür, das zu ändern. Setzen Sie sich dafür ein, dass der Innenminister seinen Widerstand aufgibt und den demokratischen Willen der Menschen, Städte und Länder respektiert, die den Kindern in Griechenland helfen wollen.

Sorgen Sie dafür, dass die Bundesregierung diese Kinder und Jugendlichen sofort aus den Lagern nach Deutschland evakuiert! Wir haben Platz!